Heute ging es mir nicht so gut. Ich war auf dem Weg in eine Erkältung. Trotzdem fuhr ich auf den Hof. Dort angekommen kam mir gleich Finn mit einem Andalusierhengst im Schlepptau entgegen. "Hallöchen, lang nicht gesehen.", begrüßte er mich. "Heyy.", grinste ich zurück. "Du siehst angeschlagen aus.", meinte er. "Jap, bin heute ansteckend. Also fernhalten.", lachte ich. Wir liefen zusammen zum Stall. Der Hengst war Carlos, auch eines der Schulpferde. Finn hatte ihn eben aus der Führanlage geholt. "Lang nicht gesehen. Wo warst du denn.?", fragte ich schließlich. "Ach, ich hatte einige Tage frei.", antwortete er und brachte Carlos in seine Box. Ich ging hinüber zu Flo, die mir schon erwartungsvoll entgegenblickte und strubbelte ihr durch die Mähne. "Und was hast du so getan.?", fragte Finn aus Carlos Box. "Ich war hier bei Flo und sonst dies das was man so tut im Alltag.", gab ich zurück und holte Flo aus der Box. Ich begann sie zu putzen, dann sattelte ich sie, wickelte die Zügel von vorne nach hinten auf und befestigte sie am Kehlriemen. Dann holte ich eine Longierleine. "Bin dann mal draußen.", informierte ich Finn und ging raus. Ich ging mit Flo zum Longierzirkel und ließ sie erst in Ruhe einige Runden im Schritt gehen. Danach folgte Trab, ich forderte sie mit dem übrigen Ende der Leine auf, zu laufen. Flo ging zügig voran und schließlich ein wenig Galopp, dann ließ ich sie Anhalten und wechselte die Richtung. Wieder Trab und Galopp, und wieder Richtungswechsel. Darauf übte ich wieder die Trab-Galopp-Übergänge auf beiden Seiten, danach nahm ich die Longe ein wenig kürzer und ließ sie Volten im Trab laufen. Ich achtete darauf, dass sie eine gute Haltung hatte und ihren Hals jeweils nach innen bog. Die ganze Zeit musste ich Husten und Niesen. Irgendwann ließ ich Flo wieder Trab im großen Zirkel und Schritt laufen, bis sie getrocknet war. Dann versuchte ich etwas anderes. Ich ließ Flo halten und lockerte die Leine, sodass sie durchhing und auf dem Boden schleifte. Nun stellte ich mich mit dem Rücken zu Flo, streckte den Arm aus und lief in die entgegengesetzte Richtung. Flo starrte mir erst nach, dann machte sie einige Schritte hinterher. Ich zuckte auffordernd an der Leine und Flo lief mir nach. Als ich stehenblieb, tat sie es mir gleich. Ich probierte es einige Male aus, aber ohne an der Leine zu zucken verstand sie das Prinzip noch nicht so ganz. Schließlich sattelte ich sie ab und nahm auch die Trense ab, sodass Flo sich verdient Wälzen konnte, anschließend legte ich nur die Trense wieder an, nahm Sattel und Longe in die Hand und kehrte zum Stall zurück. "Na, alles gut.?", Finn schob gerade eine Schubkarre voll Mist über den Hof. Ich nickte: "Klar.", und ging weiter. Flo wurde geputzt, Hufe ausgekratzt und alle Sachen, die ich gebraucht hatte, aufgeräumt. Ich brachte sie zurück in ihre Box und blieb noch eine Weile drin stehen und kraulte ihre Mähne. Flo döste vor sich hin.