7.00 Uhr der Wecker klingelt: „Erstmal in Ruhe aufstehen“, dachte ich mir und schnappte mir die Reitklamotten, mit denen ich ins Bad tapste. Noch etwas verschlafen stellte ich mich unter die Dusche und machte mich fertig. Als ich umgezogen und geschminkt war, ging ich in die Küche und machte mir einen Kaffee um wach zu werden. Während ich genüsslich meinen Kaffee trank blätterte ich etwas in der Zeitung herum, konnte aber nichts Spannendes entdecken. Die Kaffeetasse war leer also ab ins Auto und auf zu Sanjo. Die Fahrt war wie immer recht entspannt und beanspruchte nicht viel Zeit. Auf dem Hof angekommen holte ich meine Sachen aus dem Kofferraum und stapfte durch den Schnee.
Sanjo stand gemütlich im Warmen in seiner Box und kaute einige Halme Heu durch. Seit der Fütterung war nun genug Zeit vergangen um Sanjo bewegen zu können. Der Hengst und ich hatten mittlerweile eine gute Beziehung zu einander, wir vertrauten uns gegenseitig und konnten in lockerer Atmosphäre trainieren und arbeiten. Da ich Sanjo ja erst gestern Mittag gewaschen hatte, hatte ich heute beim Putzen nicht besonders viel zu tun. Noch die Hufe ausgekratzt und fertig. Ich holte Sanjos Sattelzeug, legte ihm die Schabracke auf, dann sanft den Sattel und zu letzt noch die Trense, die hing ich mir aber über die Schulter, denn auch heute versuchten wir wieder einmal etwas Neues. Das Halfter ließ ich also an Sanjo und so marschierten wir zur Reithalle. Da ich bereits gestern jedem Bescheid gesagt hatte, was ich heute geplant hatte, sollte das niemanden stören, außerdem gab es auf dem Hof so viele Möglichkeiten sein Pferd zu bewegen da sollte meine kleine Belagerung der Halle nicht weiter stören.
Sanjo nahm ich zunächst seinen Sattel ab und hing ihn mit der Trense über dieBande. Den Führstrick klickte ich aus und legte ihn daneben, während ich aufbaute konnte Sanjo noch etwas frei herumlaufen. Aus den vorhandenen Stangen und Hindernissständern baute ich erst eine Gasse an der langen Seite und baute dann kleine Hindernisse hinein, ein paar Trabstangen dann ein kleines Kreuz und in einigem Abstand noch eines. Sanjo begutachtete äußert interessiert was ich denn da so anstellte. Als ich fertig war holte ich den Führstrick und steckte das lose Ende durch den Halfterring um den Strick schnell herausziehen zu können. Ich führte Sanjo einige Male an der Gasse vorbei und dann liefen wir darauf zu, in seinem schwungvollen Trab war Sanjo flott unterwegs und ich hatte Mühe zu folgen. Wir bogen um die Ecke und kurz vor der Gasse zog ich den Strick aus dem Ring und Sanjo konnte Freispringen. Er hatte sichtlich Spaß daran und buckelte ein zweimal vor Übermut. Im Springen war Sanjo bis Klasse E ausgebildet hatte aber bestimmt noch etwas mehr Potenzial, jedenfalls hatte er Spaß an meiner kleinen Aktion. Ich baute noch einige Male um, keine Trabstangen und drei Kreuze, Kreuz Steilsprung Kreuz, und noch andere Kombinationen meistens sprang er die kleinen Hindernisse fehlerfrei nur manchmal fiel eine Stange wenn er es zu eilig hatte.
Nach dem Freispringen baute ich ab und ließ nur eine kleine Kombination in der Mitte der Halle stehen: drei Trabstangen, Kreuz, Steilsprung und Kreuz. Natürlich behielt ich die Höhe vom Freispringen bei und erhöhte nicht. Ich führte Sanjo zur Bande wo ich sattelte und trenste, er sah noch recht fit aus und deshalb konnten wir ruhig noch etwas arbeiten. Ich stieg auf ritt zwei Runden im Schritt, gurtete gut nach und trabte dann erstmal leicht. Zunächst große gebogene Linien wie Zirkel und Schlangenlinien, später dann kleine engere Wendungen und Volten. Ich galoppierte eine Runde auf dem Hufschlag parierte zum Trab durch und nahm Kurs auf die kleine Hindernissreihe. Sanjo war nicht ganz so überdreht wie zu Beginn des Freispringens und galoppierte nach den Trabstangen recht ruhig auf die Kombination zu. Er ließ sich ohnehin heute gut kontrollieren und parieren. Für den Steilsprung waren wir allerdings etwas zu schnell und die Stange fiel herunter. Ich stieg ab und baute schnell wieder auf. Wieder im Sattel versuchten wir die Kombinatio noch einmal, etwas gebremster und siehe da, es hatte geklappt. Nach einigen Durchgängen wechselte ich die Hand, erarbeitete auch hier erst größere Linien dann engere Wendungen und versuchte mich dann an den Hindernissen. Bis auf ein zwei Abwürfe klappte alles super und ich war sehr zufrieden mit meinem Pflegepferd. Ich packte Sanjo in seine Abschwitzdecke ein, die ich mitgenommen hatte und gönnte ihm eine kleine Pause während ich die Halle aufräumte.
Als alle Stangen wieder an ihrem Platz waren führte ich Sanjo zurück in den Stall, kratzte die Hufe aus und sattelte ab. Dann bekam er seine Decke wieder aufgelegt, trocken war er noch lange nicht. Auch im Stall hatte ich soweit alles verräumt und Sanjo bekam seine Belohnung in den Trog. Da wir länger trainiert hatten als geplant, bat ich Kiki, später Sanjo die Decke abzunehmen. „Natürlich, mach ich doch gern“, rief Kiki während ich schon auf dem Weg zum Auto war. Die dreckigen Schuhe flogen in den Kofferraum, zum Autofahren hatte ich ohnehin lieber meine Turnschuhe an. Ich startete den Motor und machte mich auf den Nachhauseweg, mit dem Gedanken spielend, bald auf dem Hof zu arbeiten und vielleicht sogar ein eigenes Pferd zu besitzen.
Naja ich war schon auf anderen Höfen bzw habs mal versucht aber manche Stellen ja Ansprüche, der Hammer. Bei manchen kannst du in der Probezeit 20 Berichte schreiben und sie nehmen dich nicht weil sie no#icht gut genug waren oder zu kurz oder was weiß ich :) Nein das war doch auch nur ironisch gemeint