Jill hatte jemanden gebraucht, der Stain etwas bewegte. Da er ein Western-Pferd war, hatte ich mich gleich freiwillig gemeldet. Gern würde ich ihn ein wenig bewegen. Der Appaloosa-Hengst stand in seiner Box und interessierte sich sofort für mich. Er starrte aufmerksam aus seiner Box und blähte die Nüstern. Leise grummelte er. "Na, was ist denn mit dir los.?", ich kam schmunzelnd näher und hielt ihm meine Hand zum Schnuppern hin, "Wir zwei werden heute ein bisschen raus gehen, was hältst du davon.?" Stain stupste meine Hand an, ich streichelte ihn: "Find ich gut, dass wir uns verstehen." Bonni war heute nicht bei mir, Finn hatte sie mitgenommen. Er war gerade dabei, die Schulpferde auf die Koppel zu bringen. Ich öffnete Stains Box und ging hinein, er schubste mich mit seinem Kopf: "Nicht so aufdringlich, hab dich ja auch lieb." Ich streifte ihm sein Halfter über und führte ihn aus der Box. "Hoffentlich bist du beim Reiten nicht auch so stürmisch.", murmelte ich und band ihn draußen zum Putzen an.
Stain hatte es richtig genossen, mal wieder anständig geputzt zu werden. Beim Satteln hatte er auch keine Probleme gemacht, still war er stehengeblieben und starrte durch die Gegend. Ab und zu schlug er mit dem Schweif nach einer Fliege. Das Wetter heute war perfekt, nicht zu kalt und nicht zu warm. Ich führte Stain auf den Außenreitplatz, gurtete nochmal nach und wollte gerade aufsteigen, da rannte ein braunes Fellknäuel auf mich zu. "Nein, Bonni, geh zurück zu Finn.! Los.!", befahl ich Bonni, die schwanzwedelnd auf den Platz geschossen kam. Sie kuschelte sich an mein Bein, Stain bückte seinen Kopf, um näher an dem flauschigen Etwas zu sein. Die beiden beschnupperten sich und ich wartete gespannt ab, ob er sie dulden würde. Irgendwann hob Stain wieder desinteressiert seinen Kopf. "Na gut, wenigstens bist du nicht so nervös wie Flo bei Hunden.", ich klopfte ihm den Hals und schickte Bonni endgültig zurück zu Finn.
Endlich konnte ich aufsteigen. Ich trieb Stain im Schritt auf den Hufschlag. Er machte schwungvolle Schritte. Ich ließ die Zügel noch locker durchhängen und Stain drehte seine Runden. Handwechsel und noch ein paar Runden auf der anderen Hand, dann gurtete ich nochmal nach und ließ Stain antraben. Erst ein wenig Leichttrab, dann Handwechsel und dasselbe noch auf der anderen Hand. Ich wollte erst herausfinden, wie Stain sich reiten ließ und dann ausprobieren was er alles konnte. Jill hatte gemeint, LK1 sollte für's erste reichen. Als Stain einigermaßen warm war nahm ich die Zügel ein wenig mehr auf. Ich ritt Schlangenlinien an der langen Seite der Bahn und dann ging ich auf den Zirkel. Ich ließ Stain angaloppieren und bemühte mich, dass er mir nicht davonrinn. "Bist ja ganz schön geladen.", grinste ich, doch ich hielt sein Tempo zurück. Ich probierte ein wenig Speed Control, Stain reagierte fein auf meine Hilfen. Dann ritt ich wieder ganze Bahn und probierte einen Handwechsel mit fliegendem Galoppwechsel. Stain schlug nörgelnd mit dem Schweif, doch folgte er meinem Kommando. Der Galoppwechsel war ganz gut gewesen und ich ritt auf der anderen Hand weiter. Wieder ging ich auf den Zirkel und übte Speed Control. Dann parierte ich ihn durch, trabte ein Stück und machte schließlich eine Schrittpause. Stain blieb die ganze Zeit über aufmerksam bei der Sache, ich klopfte ihm lobend den Hals. "Wer dich mal kauft, hat's richtig gut.", flüsterte ich ihm zu. Ich ließ ihn einen flotten Schritt laufen, dann trabte ich wieder an und ritt weitere Schlangenlinien. Anschließend ließ ich Stain aus dem Trab halten und richtete ihn drei Meter rückwärts. Stain ging zügig nach hinten, als ich wieder hielt, stand er schräg. Ich korrigierte ihn und trabte wieder an. Dann versuchte ich es erneut, hielt ihn an und richtete ihn rückwärts. Ich achtete darauf, dass er gerade blieb und es klappte. Wieder trabte ich an und machte einige Volten, dann Handwechsel und angaloppieren. Ich ritt Galoppvolten, versuchte Stain so gut wie möglich zu biegen, ohne großartig die Zügel zu benutzen. Stain reagierte gut auf Schenkeldruck und Beinhilfen, sodass es fast kein Problem war. Ich ritt Schlagenlinien durch die ganze Bahn im Galopp, dann noch ein wenig Leichttrab und ließ die Zügel aus der Hand kauen. "Fein.", lobte ich Stain und er parierte durch in den Schritt.
Wir drehten noch einige Runden, bis ich das bisschen Training beendete. Ich ritt zurück zum Stall, wo ich abstieg und ihn wieder am Putzplatz anband. Von fern sah ich Finn gerade Lilli und James auf die Koppel bringen, Bonni rannte fröhlich hinterher. Ich grinste und begann, Stain abzusatteln. Als alles weggeräumt und Stain geputzt und sauber war, brachte ich ihn zurück in den Stall. "Hast du gut gemacht.", meinte ich noch und steckte ihm eine Möhre zu, die er genüsslich zerkaute.
Schön das Stain mal wieder bewegt wurde :) ich denke dir, das er dir das danken wird :D
Mir ist leider ein riesiger Fehler passiert *augenroll* eigentlich ist die niedrigste Leistungsklasse 5 ^^ werde es aber als 1 zählen ^^
ich war jetzt etwas hin und her bei deinem bericht xD du hast einige western aufgaben mit eingebracht, aber auch einige aus der -L- und -S- Dressur ;) Galopppieruetten kommen erst in der -S- Dressur zum vorscheinen ^^