Wieder wachte ich auf. Diesmal weckte mich mein schriller Wecker. Ich wollte aber nicht aufstehen. Heute musste ich nicht arbeiten, also nutzte ich den Vormittag um mein kleines Häuschen aufzuräumen. Über all lief der Radio. Die Musik stimmte mich heute sehr fröhlich. Als Erstes war mein Schlafzimmer dran. Ich öffnete die Rollos und die Fenster. Lies die frische, aber schon warme Luft hinein. Dann ordnete ich meinen Schrank neu und machte mein Bett. Die dreckige Kleidung, die am Boden lag oder über meinem Lesestuhl hing räumte ich in die Wäschetonne. Dann ging ich in die Küche, räumte die Spülmaschine aus und wieder ein. Einige Töpfe und Pfannen musste ich mit der Hand spülen, weil sie zu groß für die Spülmaschine waren. Es war einfach ein herrlicher Tag. Überall standen die Fenster auf und liesen die schöne Luft hinein. Als ich mit der Küche fertig war, sortierte ich die Wäsche und schaltete die Waschmaschine ein. Das Wohnzimmer saugte ich nur, weil es sonst nicht unordentlich war. Schon bald war alles blitzblank und es war erst ein Uhr mittags. Deshalb konnte ich noch zu meiner süßen Bright Spring gehen. Gemütlich zog ich mir Reitklamotten an, holte meine Reitstiefel und meinen Reithelm und holte einen Apfel aus dem Kühlschrank. Äpfel und Karotten kaufte ich nur in großen Säcken. Sonst müsste ich ja jeden zweiten Tag neue Möhren und Äpfel kaufen. Und das wäre etwas zu aufwendig. Ich ging in den Garten und goss noch die Blumen, bevor ich mich langsam auf den Weg machte. Meinen Schlüssel hatte ich dabei und die kleine Tasche fehlte auch nicht. Langsam und leise vor mich hin summend fuhr ich zum Hof. Heute dauerte es viel länger bis ich ankam. Aber es war ja auch ein wunderschöner Tag. Nun kam ich an und stellte mein Rad zu den anderen. Mäuschen stand auf der Weide mit Graceful Lady und Scarlet. Ich hatte das Gefühl, dass sich die drei sehr mochten. Immer wenn ich zur Weide kam, stand sie am selben Fleck, wie die drei anderen. Aber nun musste ich die Freundinnen trennen, weil Bright Spring ja nicht den ganzen Tag fressen konnte. Sonst wurde sie ja noch zu dick. Brav hörte sie auf zu Fressen und kam langsam zu mit getrottet. Ich streichelte sie sanft und kraulte sie auch hinter den Ohren. Fordernd stuppste sie ihre Nase gegen meine Tasche. Leider gab ich ihr keine Leckerlies, weil ich sie für später aufheben wollte. Da heute das Wetter so herrlich war, ging ich mit ihr zum Außenputzplatz. Ich putzte sie und sattelte sie. An diesem Tag wollte ich mit Bright Spring springen üben. Die Trainerin Anja fragte ich, ob sie mir helfen könnte, mich im Springen etwas zu verbessern. Sie sagte ja und ich baute mit ihrer Hilfe und ihren Anweisungen die Hindernisse auf. Es waren leichte Hindernisse und auch einige schwierigere, aber sie waren alle noch in der Einsteigerklasse. Dann sattelte ich Mäuschen und ging mit ihr zum kleinen Außenreitplatz. Zuerst ritt ich Bright Spring warm. Anja gab mir immer wieder Tipps, wie ich einen noch besseren Halt im Sattel hatte. Ich befolgte die Hinweise und es stimmte. Der Halt war wirklich besser wie vorher. Nach einiger Zeit war sie warm. Anja meinte, ich sollte sie zum Galoppieren bringen und über das erste Hindernis, ein Kreuzsprung, springen. Mäuschens Tempo war nicht gleichmäßig genug und wir sprangen zu früh ab. Die Stange fiel fast. "Halt mal an und komm zu mir!", rief Anja mir zu. Ich gehorchte und ritt zu ihr hin. Kurz vor ihr, blieb ich stehen. "Du musst mehr auf das Tempo achten und genauer abspringen. Der richtige Zeitpunkt und das gleichmäßige Tempo sind entscheidend. So wird das nie etwas." Gern wollte ich so etwas nicht hören, aber ich wusste, dass es wahr war. Wie sagt man so schön? Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen... "So und jetzt noch einmal." Wieder galoppierte ich an und versuchte es noch einmal. Diesmal war das Tempo gleichmäßiger und ich sprang genauer ab. Der Sprung war besser als der letzte. "Und jetzt nimmt den nächsten Sprung." Ich sprang und sprang. Und jedes Mal wurde es besser. Der Reitplatz lag im Schatten und deshalb hielt Bright Spring länger durch. Zwischenzeitlich gab ich ihr etwas zum Trinken, damit sie nicht dehydrierte. Im Trab sprang ich auch einige Male. Aber im Galopp war ich besser. "So genug für heute. Reite sie trocken und versorge sie dann." Es dauerte etwas länger, als gewöhnlich, denn es war ja heute wärmer. Danach sattelte ich Bright Spring ab und gab ich ihre verdienten Leckerlies. Frisches Heu und Wasser gab ich ihr ebenfalls. Dann öffnete ich die Tür zum Paddock. Als ich fertig war, ging ich wieder zum Reitplatz und räumte die Hindernisse weg. Ich war stolz auf mich. Nur durch Anja wurde ich allmählich besser. Zum Schluss ging ich noch zu Carlos und steckte auch ihm einige Leckerlies zu. Am späten Nachmittag fuhr ich nach Hause. Den Abend verbrachte ich mit Fernsehen und ging dann ins Bett. Nicht bevor ich noch etwas gelesen hatte.