Probemitglied Nicki » Tag der offenen Tür

Wieder weckte mich mein Wecker früh morgens.
Heute war der Tag der offenen Tür.
Schon um sechs Uhr morgens herrschte auf dem Hof reger Betrieb.
Jede Hand wurde gebraucht um den Hof mit Bändern zu schmücken und zu putzen.
Ich war dazu eingeteilt, die Verkaufspferde zu putzen und ihnen Tunierzöpfe zu machen.
Schnell holte ich meinen Putzkasten und ging zu den Stuten.
Allein dafür brauchte ich fünf Stunden und eine dreiviertel Stunde.
Dann wurde noch eine helfende Hand beim Flechten der Tunierzöpfe gebraucht.
Da ich diese Zöpfe schon sehr oft gemacht habe, brauchte ich nicht mehr als fünf Minuten pro Pferd.
Die Boxen der Pferde wurden schon vor einigen Tagen von dem alten Mist und dem Dreck an der Wand befreit.
Schon jetzt waren alle vollgeschwitzt.
Jetzt waren die Bänder dran.
Überall auf dem Hof besonders bei den Reitplätzen wo später die Vorführungen stattfanden verteilte ich verschiedenfarbige Bänder.
Manche Reiter nahmen an der Dressurvorführung teil und andere an der Springvorführung.
Da es aber auch ein Ponyreiten für die Kinder gab, konnten manche ihre Pferde nicht selbst satteln, weil sie ja für die kleineren Schulpferde eingeteilt waren.
Ich war eine Zeit lang für das Verkaufen von Essen und von Getränken eingeteilt.
Bevor die ersten Besucher kamen, musste ich noch zu Carlos um ihm noch einige Zöpfe für die Vorführungen zu machen.
Zur Feier des Tages durfte ich mit Carlos bei beiden Aufführungen teilnehmen.
Das machte mich sehr glücklich, denn ich wusste wie sehr gern er sich bei Shows oder Tunieren präsentierte.
Als alle Zöpfe perfekt saßen, hörte ich auch schon die ersten Besucher.
Mist. Ich musste mir noch gute Reitsachen anziehen, weil ich ja in gewisser Weise den Hof repräsentierte und alle Reiter ihre guten Sachen trugen.
Also duschte ich noch schnell und band mir meine Haare zu einem geflochtenen Zopf zusammen.
Der Hof füllte sich allmählich. Viele Kinder wollten Ponyreiten und so sattelte ich Chekers noch zusätzlich.
Aber auf Chekers durften nur die etwas größeren Kinder reiten, weil er ja ein Stockmaß von 1,59 Metern hatte.
Dann war es so weit. Ich sattelte noch schnell Carlos und wie beim Leonhardiritt benutzte ich die Satteldecke mit dem Hofnamen. Alle Pferde, die heute "im Einsatz" waren, trugen sie.
Etwas entfernt von dem ganzen Trubel auf dem kleinen Außenreitplatz ritt ich ihn warm.
Zuerst war die Dressur dran.
Ich merkte wie er sich anders bewegte, als sonst.
Irgendwie voller Stolz. Das war mir auch schon beim Leonhardiritt aufgefallen.
Da ich noch etwas Zeit hatte, ging ich noch die Figuren, wie die Piaffe, den spanischen Schritt und den verstärkten Trab bzw. den verstärkten Galopp.
Jetzt war ich dran.
Etwas nervös war ich schon, weil ich noch nie vor so vielen Leuten geritten bin, aber ich hatte irgendwie ein gutes Gefühl dabei.
Im Schritt ritt ich zum Tor, wo ich in die Koppel einreiten sollte.
Als die Musik ertönte ritt ich im Schritt zur Mitte des Platzes, blieb stehen und grüßte.
Für diesen Moment hatte die letzen Tage sehr hart trainiert.
Dann war der Zirkel im Trab dran.
Ich brauchte eigentlich keine Hilfen geben, weil Carlos mittlerweile alles auswendig konnte.
Er fiel in den verstärkten Trab.
Leichtfüßig lief er auch die halbe und ganze Bahn im Trab.
Für den Galopp musste ich aber etwas treiben.
Und trotzdem schaute es gut aus.
Den fliegenden Galoppwechsel beherrschte er ebenfalls gut.
Nun musste ich nur noch die Passage und nochmal den Spanischen Schritt reiten, dann war ich fertig.
Ich konnte es kaum fassen. Alles hatte noch besser funktioniert, als ich es erwartet hatte.
Er lief auch noch seitwärts und rückwärts.
Das hatte ich gar nicht geübt mit ihm.
Carlos lief einfach. Das machte mich sehr stolz und ich gab ihm hinterher noch eine extra Karotte.
Ich stieg ab und ging mit Carlos zum kleinen Außenreitplatz.
Dort waren in der Zwischenzeit einige Hindernisse aufgebaut worden.
Ich lies ihn im Schritt noch etwas verschnaufen, bevor ich mich mit ihm etwas einsprang.
Da Carlos erst A-Springen hatte, konnte ich noch nicht so große Hindernisse mit ihm springen.
Ich sprang gern.
Manchmal, wenn Carlos einen schlechten Tag hatte und ich springen wollte, blieb er einfach stehen.
Nach fünf Minuten war er wieder warm und sprang einfach super.
Jetzt war ich wieder einmal dran.
Ich ritt jetzt in die Freilufthalle.
Dort sollte das E- und A-Springen stattfinden. Alles was höher war als A fand in der normalen Reithalle statt.
Die Glocke klingelte. Das war mein Startschuss.
Im Galopp sprang er leichtfüßig über die Hindernisse.
Sie waren zwar nicht sehr hoch, forderten aber eine gewisse Geschicklichkeit.
Ich erreichte eine sehr gute Zeit.
Noch nicht einmal beim Training hatte ich diese Zeit erreicht.
Auch keine Fehler hatte ich gemacht.
Wieder auf dem kleinen Außenreitplatz angekommen ritt ich ihn trocken.
Dann führte ich Carlos in seine Box, sattelte ihn ab und putzte ihn noch ein wenig.
Immer hatte ich Zuschauer.
Was war daran so interessant, wenn jemand sein Pferd absattelt?
Diese Gedanken behielt ich für mich und lächelte freundlich.
Das Ponyreiten hatte eine Pause gemacht, damit die Schulpferde trinken und fressen konnten.
Leider wurde es dann Abend und die Schulpferde wurden in ihre Box gebracht.
Als dann keine Gäste mehr da waren, räumten wir die Essensreste weg und alles was sofort weggeräumt werden musste.
Dann gingen wir alle total erledigt in unsere Betten.
Ich schrieb noch in mein Tagebuch und machte dann das Licht aus.
Was für ein schöner Tag.

finde ich auch schon ein wenig hoch angesetzte dressur für den anfang.
soviel bist mit carlos auch noch nich geritten mein ich.. und hast nachher noch viel zeit dafür (:

Okay, danke das wusste ich nicht.

Danke, das wäre nett von dir. :D