Heute fand der Leonhardiritt in einem Dorf ganz in der Nähe statt. Ein Leonhardiritt ist ein Festzug zu Ehren des hl. Leonhardi. Es findet auch ein Gottesdienst statt. Dann geht es wieder zurück Dort darf jeder mitreiten, der ein Pferd hat, muss sich aber vorher anmelden. Voller Vorfreude wachte ich auf. Schon gestern hatte ich mir die Tuniersachen rausgesucht. Auch Carlos hatte ich gewaschen mit einem speziellen Shampoo, das sein Fell besonders zum Glänzen brachte. Ich duschte und föhnte mir die Haare, um etwas Volumen zu bekommen. Dann flocht ich mir die Haare zu einem französischen Zopf. Als ich fertig war, lief noch schnell zu einer Wiese, die ich am Vortag gefunden habe und pflückte viele verschiedene Blumen. Später ging ich wie das Bad und steckte mir einen Teil der Blumen in die Haare. Gleich danach lief ich in den Stall. Carlos erwartete mich wie jeden Tag und begrüßte mich mit einem Wiehern. Ich kraulte ihn ein wenig hinter den Ohren. Das genoss er wie immer. Doch dann bemerkte ich den ganzen Staub, der in seinem Fell klebte. Dann war die ganze Arbeit umsonst. Fassungslos schnappte ich mir ein Halfter und einen Strick. Ich zog Carlos das Halfter über den Kopf und machte den Strick fest. Da es heute schön und warm, aber nicht zu heiß war, band ich meinen Liebling am Außenputzplatz fest. Schon jetzt wimmelte es nur so von Reitern und Pflegern auf dem Hof. Alle machten ihre Pferde hübsch. Bald war Carlos Fell wieder sauber und ich konnte ihm einen schönen Zopf schmücken. Wie das letzte Mal als meine Familie gekommen ist, machte ich meinem Hübschen einen Spanischen Zopf. Er spürte die Vorfreude, die man schon fast mit den Händen greifen konnte. Ich steckte die Blumen in seine Mähne und seinen Schweif und band rote Bänder an die Enden der Zöpfe. Das Sattelzeug legte ich auf den Rücksitz des Autos, mit dem ich später in den Nachbarort fahren würde. Ich holte noch eine der Satteldecken, die mit dem Logo und dem Namen verziert waren. Es gab Decken für alle Pferde, die heute an dem Leonhardiritt teilnahmen. Damit die Pferde sich nicht an irgendwelchen Krankheiten anstecken konnten, wurden die Satteldecken nach jedem Gebrauch gewaschen. Einige der Teilnehmer ritten auf ihren Pferden in das Nachbardorf. Das waren aber nur die wenigsten. Die anderen fuhren mit den Pferdeanhängern mit, weil sie noch keinen Geländeschein hatten. Dazu gehörte ich auch. Ich führte Carlos in den Hänger, machte den Hänger mit Ellis Hilfe zu und stieg in das Auto ein. Es dauerte einige Zeit bis alle Reiter zum vereinbarten Platz kamen und fertig waren. Ich brauchte nur fünf Minuten um Carlos aufzusatteln und zu trensen. Dann waren alle Reiter da. Es mussten nur noch wenige aufsteigen. Die Leute, die besser reiten konnten, halfen denen, die noch nicht so lange ritten. Jetzt ging es los. Im Schritt gingen wir die Straße entlang. Wir mussten immer wieder anhalten, weil sich am Anfang so gut wie alle auf dem gleichen Fleck standen. Nach einiger Zeit bog der Zug auf einen Feldweg ab. Ich lies Carlos beschleunigen, wie so ziemlich alle es machten. Am Ende des Feldwegs galoppierte ich mit ihm. Aber kurz darauf musste ich ihn wieder bremsen. Der Pfarrer fing an mit seiner Rede. Ich stieg ab, um Carlos besser festhalten zu können, denn es bestand die Gefahr, dass ein Pferd durchging. Wie jedes Jahr wurden Getränk- und Essensgutscheine verteilt. Und auch Schleifen sollten wir bekommen. Zwei Männer kamen auf uns zu. Der eine mit mehreren Stapeln kleiner Zettel und der andere mit einem Korb in der Hand. Jedem Reiter gaben die Männer zwei kleine Zettel und eine Schleife. Die Schleife hatte jedes Jahr eine andere Farbe. Dieses Jahr war sie dunkelrot. Ungefähr in dem Ton wie auch das Band in der Mähne von Carlos. Ich brachte die Schleife an der Trense meines Lieblings an. Gleich spürte ich wie stolz er auf diese Schleife war. Er musste gern auf Tuniere gehen. Der Pfarrer hatte seine Rede beendet und fuhr wieder mit seiner Kutsche zu einer Stelle an der Straße, die freigehalten wurde. Dort sollte er die Pferde mit Weihwasser bespritzen. Viele Pferde mochten das nicht und haben in den Jahren davor gescheut. Wir setzten uns wieder in Bewegung. Wieder gingen wir die Straße entlang und dann war der Leonhardiritt aus. Ich wollte Carlos noch etwas Bewegen, deshalb galoppierten wir noch auf der Wiese neben dem Platz an dem sich die Reiter des Hofs Zur alten Ulme getroffen haben. Schließlich ritt ich ihn im Schritt trocken. Dann sattelte ich ihn wieder ab und verlud ihn. Vorher ging ich aber noch einmal mit dem Striegel über sein Fell und kratzte ihm die Hufe aus. Zum Schluss lösten wir unsere Gutscheine ein und fuhren nach Hause. Wieder am Hof angekommen, versorgte ich noch Carlos und räumte seine Sachen auf. Später sank ich erschöpft in mein Bett und träumte von diesem tollen Tag. Aber vorher schrieb ich noch in mein Tagebuch.
Was für ein einfalchreicher bericht :) habt ihr so einen tag wirklich oder wie? klasse geschrieben, fand auch gut das du darauf geachtet hast das du ohne lizens noch nicht ins gelände darfst. Dies war aber wohl wegen des Festzuges eine ausnahme und die schien sich für dich ja richtig gelohnt zu haben ^^
find ich trotzdem ne gute idee (: aber ich denk da carlos ja nicht dein pferd, sondern nur dein pflegepferd ist solltest du vllt sowas mit jill absprechen ;) also es im bericht erwähnen... nur ein vorschlag