Letzter Ferientag, dachte ich missmutig als ich aufstand und mir meine Reitsachen anzog. Dafür wollte ich heute den ganzen Tag im Stall verbringen und vielleicht auch Follow Me mal reiten.
Als ich nach einer längeren Diskussion mit meiner Mutter endlich im Stall ankam, war mal wieder kein Mensch zu sehen, aber egal, dachte ich und machte mich auf den Weg zu Follow Me. Ich nahm mir eine Schubkarre und eine Mistgabel mit, da ich heute zuerst misten wollte. "Na Großer", begrüßte ich den hübschen Hengst und legte ihm das Halfter auf und führte ihn vor seine Box, wo ich ihn wieder anband und mit der Schubkarre in seine Box fuhr. Als ich nach einer Weile das nasse und dreckige Stroh vom sauberen getrennt hatte und alles dreckige in die Karre geladen hatte, fuhr ich die Karre weg und legte die Box noch mit sauberem Stroh neu aus. "So, jetzt bist du endlich dran", sagte ich zu Follow me und führte ihn raus auf den Putzplatz und fing an ihn zu putzen. Wie gestern auch stand er artig still und ließ sich ordentlich putzen, dadurch, dass er geschoren war, staubte er auch nicht so schlimm und ich war schnell fertig mit dem putzen.
Mhm, soll ich ihn reiten oder nicht?, fragte ich mich und entschied mich nach längerem reiten dafür. Ich kannte ihn ja schon etwas, da ich ihn schon longiert hatte und ihm wurde sicher langweilig, wenn er wieder an die Longe müsse. Also holte ich mir seine Sachen und machte ihn mir bis auf die Trense zum reiten fertig und holte dann meine Stiefel und den Helm. Wieder bei Follow angekommen, legte ich ihm noch die Trense an, wobei er den Kopf ziemlich hochhob und ich kaum mehr dran kam. Aber als auch das geschafft war, führte ich ihn zur Reithalle und hielt ihn auf der Mittellinie an um mir die Steigbügel einzustellen und den Sattelgurt nachzuziehen. Dann saß ich mit Mühe auf. "Warum bist du nur so groß?", fragte ich den Hengst lächelnd als ich oben saß. Als ich mich gerichtete hatte, sagte ich leise: "Na, dann wollen wir mal!" Ich legte meine Schenkel etwas an und Follow lief artig im Schritt los, dabei ließ ich ihm die Zügel noch ganz lang und er schritt fleißig unter mir durch die Halle. Nach einigen Runden nahm ich erste Handwechsel und Zirkel dazu und fühlte mich langsam wohl auf Follow, da schon sein Schritt traumhaft war. Langsam holte ich ihn mir etwas an den Zügel und achtete auf eine leichte innen Stellung auf den gebogenen Linien. Follow Me trat schnell von hinten an den Zügel dran, daher hielt ich ihn an und gurtete nach und trabte dann auch schon an. Ich musste mich erstmal in seine schwungvollen Gänge eingewöhnen, er lief so anders als die Ponys. Als ich seinen Takt gefunden hatte, holte ich ihn mir an den Zügel und ging auf den Zirkel, wo ich ihn stellte und bog, was relativ gut klappte, dafür dass ich ihn nicht kannte. Nach einer Weile machte ich einen Handwechsel und arbeitete auf der neuen Hand an der Stellung und Biegung. Als ich anfing auszusitzen wurde Follow freudiger und wollte immer wieder angaloppieren, was ich untersagte, da ich ihn beim ersten Mal reiten noch nicht galoppierten wollte. Als ich ihn aber im Trab mit Schlangenlinien, Zirkel verkleinern und vergrößeren beschäftigte, wurde er wieder ruhiger und arbeitete mit. Als diese Dinge sehr gut klappten, trabte ich wieder leicht und ließ die Zügel aus der Hand kauen. Ich war sehr glücklich als Follow sich nach unten streckte und schnaubte. Sofort klopfte ich ihm den Hals und parierte zum Schritt durch. Am langen Zügel gingen wir noch zehn Minuten Schritt durch die Halle, dann saß ich ab und stellte Nina ihre Bügel zurück und ging mit Follow wieder zum Putzplatz zurück, wo ich ihn absattelte und alles ordentlich weg räumte. Er hatte etwas geschwitzt, daher legte ich ihm eine Abschwitzdecke auf und stellte ihn in seine Box. "Deine dicke Decke bekommst du wenn ich mit Kasha fertig bin", sagte ich zu ihm und verabschiedete mich. Follow ist schon ein tolles Pferd, dachte ich. Da hat Nina eine wirklich gute Wahl getroffen!