Endlich haben die Ferien angefangen, dachte ich als ich am Sonntagmorgen aus dem Bett sprang. Schnell machte ich mich fertig und zog direkt meine Reitsachen an, da ich möglichst schnell zu Sandy fahren wollte. Heute war das auch kein Problem, da meine Mutter leider auch am Sonntag arbeiten musste. In der Küche machte ich mir ein Müsli und fuhr dann mit dem Fahrrad los in den Stall.
Als ich auf den Hof fuhr und mein Fahrrad abstellte, sah ich Jill eilig über den Hof gehen. „Hi Jill“, rief ich ihr zu und ging langsam auf den Stall zu. „Morgen“, rief sie und ging eilig weiter. Sofort ging ich in den Stall zu Sandys Box und begrüßte sie wie immer mit einem halben Apfel. „Na Maus? Was machen wir heute?“, fragte ich sie und legte ihr das Halfter auf und führte sie zum Putzplatz. Langsam aber sicher wurde sie beim führen immer umgänglicher oder ich hatte mich an ihre Faxen gewöhnt. Angekommen band ich sie an und ging dann in Ruhe den Putzkasten holen und fing an Sandy zu putzen. Die lange Putzeinheit, ich brauchte fast eine Stunde, schien der Stute sehr zu gefallen, da sie mit hängendem Kopf ganz still da stand und ab und zu mal schön schnaubte. Da sie gerade so entspannt war, wollte ich mal versuchen was sie so zu ihrem Freund dem Sattel sagen würde. Ich ließ sie so stehen und holte schnell den Sattel und ehe Sandy sich versah, lag der Sattel schon angegurtet auf ihrem Rücken, sofort lobte ich die Stute, die mich jetzt unfreundlich ansah. Davon ließ ich mich aber nicht stören und holte die restlichen Sachen. Als wir beide komplett fertig zum reiten waren, führte ich sie zum Reitplatz und saß vorsichtig auf. Sofort veränderte Sandys Gesichtsausdruck sich und sie sah wieder freundlich und munter aus.
„Gute Maus“, sagte ich leise und ritt am langen Zügel im Schritt an. Sandy lief wie immer schön fleißig vorwärts und ihr schien das Reiten immer ganz gut zu gefallen. Als ich die ersten Handwechsel und Hufschlagfiguren ritt, versuchte Sandy schon sich dem Gebiss entgegenzustrecken und eine leichte Anlehnung zu erzeugen. Als ich das merkte, nahm ich die Zügel etwas auf und sie nahm den Zügel sofort lieb an. Daher übte ich jetzt an der langen Seite einfach mal Schenkelweichen, was nach mehreren Versuchen auch etwas klappte und dabei ließ ich es auch bleiben, nachdem ich Sandy gelobt hatte. Wir machten noch einen Handwechsel und dann gurtete ich nach und trabte an, dabei nahm ich die Zügel auf und ging auf den Zirkel. Dort ließ Sandy sich schön stellen und biegen und kam immer weiter an den Zügel dran. „Gute Maus“, lobte ich sie leise und ging weiter ganze Bahn, wo ich dann Schlangenlinien durch die Bahn ritt um Sandy wirklich locker zu bekommen und ihr auch zu helfen, sich im Genick loszulassen. Als das klappte, machte ich wieder einen Handwechsel und nahm erste Trab Schritt Übergänge dazu, was sich heute irgendwie als schwierig herausstellte. Ich musste mich einige Male richtig durchsetzten, bis Sandy meine Hilfen zum parieren annahm, dann klappte es aber auch wieder mit kleineren Hilfen. Bald galoppierte ich auf dem Zirkel an und ließ Sandy fleißig vorwärts gehen um sie weiter zu lösen. Jetzt hatte ich wirklich das Gefühl ein lockeres Pferd unter mir zu haben und ging in die Arbeitsphase über. Ich saß also aus und holte mir Sandy richtig an den Zügel und versuchte ihre Hinterhand mehr zu aktivieren, damit sie ordentlich untertreten musste. Leider wusste ich immer nicht so genau, wann dieser Punkt erreicht war, aber Sandy zeigte ihn mir deutlich, da sie locker im Rücken schwang und dabei, wenn ich zwischendurch die Zügel aus der Hand kauen ließ, zufrieden ab schnaubte. „Super ihr zwei“, kam auf einmal ein Kommentar vom Zaun. Erschrocken sah ich rüber und sah Jill da stehen. „Wie lange guckst du schon?“, fragte ich vorsichtig und ritt im Schritt zu ihr hin. Ich mochte es nicht wirklich wenn man mich beim reiten beobachtete. „Ne Weile!“, sagte Jill lächelnd. „Sieht aber wirklich gut aus, was ihr hier macht.“ „Danke“, sagte ich vorsichtig. „Sandy ist auch echt ein gutes Pony!“ Während ich mich noch weiter mit Jill unterhielt, ritt ich Sandy ab und saß dann auch bald ab und führte Sandy zum Putzplatz zurück und Jill ging in die andere Richtung weiter.
Am Putzplatz versorgte ich Sandy schnell und brachte sie dann zu den anderen Schulpferden auf die Weide, dann räumte ich ihre Sachen ordentlich auf und machte mich auch schon wieder auf den Weg nach Hause. Dort duschte ich und machte mir dann noch einen gechillten Tag.